Interreligiöser Dialog

Immer mehr Bürgern wird bewusst das wir in Deutschland in einer multi-religiösen Gesellschaft leben. Gerade die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien, Irak und Afghanistan, die in den letzten 2 Jahren dazu gekommen sind stellen unsere Gesellschaft vor die verstärkte Herausforderung aktiv an der Integration der neuen Bürger zu arbeiten. Dementsprechend ist es erfreulich, dass es in fast jeder Gemeinde Bürger gibt die sich für das menschenwürdige Ankommen engagieren.

Nun ist die erfolgreiche Integration von vielen Faktoren abhängig. Ein Faktor ist sicherlich ein interreligiöser Dialog, der mit gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geführt werden sollte.

Zu der aktuellen bundesweiten Diskussion verweisen wir auf folgende Initiativen:

House of One, Berlin

3alog

Bibel und Koran neu verstehen

Was haben die heiligen Schriften dem post-christlichen Europa noch zu sagen?

Die nach unserer Einschätzung für die Gesellschaft besonders wichtigen Verse aus Bibel und Koran werden im Folgenden gegenübergestellt. Die Texte sollen für sich selbst sprechen und werden daher nur zurückhaltend kommentiert. Andererseits hat der postmoderne Mensch kaum die Zeit, der heiligen Schriften im Original zu lesen. Andererseits ist die Sehnsucht nach einer reifen Spiritualität weit verbreitet. Gerade Migranten, die neu nach Deutschland kommen, verstehen häufig nicht, was unsere Familien zusammenhält und/oder wie man ohne Gott überhaupt leben kann. Die Zuwanderer beobachten häufig skeptisch die ungewohnte Freizügigkeit vor allem hinsichtlich der gelebten Sexualität mit Promiskuität und der Gleichberechtigung der homosexuell Empfindenden. Während die Einheimischen selbstverständliche Rechte wie die Gleichberechtigung der Geschlechter betonen und der konservativen Kultur der Zuwanderer mit Unverständnis gegenüber stehen, sehen viele Zuwanderer ihre eigene Kultur als überlegen an – insbesondere wenn man die hieraus resultierenden Probleme wie zerbrechende Familien, Einsamkeit und psychische Erkrankungen betrachtet.

Die Gefahr ist groß, dass trotz der 2016 aufgenommenen Integrationsarbeit durch ganz viele ehrenamtliche Bürger die Zuwanderer doch alleine bleiben (ohne positiv erlebte Beziehungen mit Deutschen), an der Sprachgrenze scheitern und/ oder sich als Bürger zweiter Klasse fühlen und/oder an isolierten Subkulturen bzw. Ghettos orientieren.

Aber auch immer mehr Deutsche staunen umgekehrt über die Frömmigkeit der Zuwanderer, ein Teil reagiert mit Angst und Unverständnis, teilweise mit Abgrenzung.

In dieser Situation verfolgt das Forschungsprojekt das vorrangige Ziel, dem interreligiösen Dialog durch Auswahl der wichtigsten Texte der drei monotheistischen Religionen zu dienen.

Mit der (zwangsläufig subjektiven) Auswahl der im folgenden vorgestellten Verse aus der jüdischen Bibel, der christlichen Bibel sowie dem islamischen Koran wurden hauptsächlich zwei Ziele verfolgt:

  1. Welche Verse aus Bibel und Koran sind für das gesellschaftliche Zusammenleben besonders wichtig? Hierzu wird ein repräsentativer Überblick über die ethischen Grundsätze angestrebt. Dabei geht es darum, die Texte möglichst übersichtlich selbst sprechen zu lassen (lesefreundlich konzentriert auf so wenigen Seiten wie möglich).
  2. Welche Verse drücken die Spiritualität jeweils charakteristisch aus? Gibt es so etwas wie eine Gesamtaussage des jeweiligen Textes? (auch hier lesefreundlich konzentriert auf wenig Seiten, aber möglichst unter Verwendung fast aller Bücher der Bibel bzw. der Suren des Korans).